ERKENNTNISTHEORIE DES TRAUMES
I
Begegnung zwischen einem Leser und einem unbekannten Autor
der autor: Diskutieren. Sie mit mir!
der leser: Aber ich kenne Sie nicht.
der autor: Sie brauchen mich nicht zu kennen. Was ich sage, ge¬
nügt.
der leser: Aber wenn Sie später abstreiten, was Sie gesagt haben?
der autor: Ich verspreche Ihnen, daß ich das nicht tun werde.
der leser: Aber weiß man denn, was man gesagt hat?
der autor: Ich gestehe, daß ich Sie nicht verstehe.
der leser: Sehen Sie, kürzlich bin ich einem Irren begegnet, der
sich für Jesus Christus hielt. Er sagte mir, er habe die
Bergpredigt gehalten.
der autor: Und Sie haben ihn nie predigen hören?
des leser : Doch, ich habe ihn predigen sehen.
der autor: Und Sie haben seine Worte gehört?
der leser: Ich könnte sie Ihnen wiederholen.
der autor: Wozu? Das Wort des Irren genügt mir.
der leser: Aber er hat nicht auf dem Berg der Bibel gesprochen.
der autor: Versteht sich.
der leser: Und er war nicht Christus.
der autor: Wie soll man das Gegenteil behaupten? Aber was er
gesagt hat, hat er gesagt.
der leser: Inwiefern kann Sie das interessieren, da alles, was er
gesagt hat, unwahr ist?
der autor: Sie müssen selbst beurteilen, ob das, was ich sage,
wahr oder unwahr ist. Aber hören Sie mich zuerst an!
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