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Logische Probleme.
gen stehen hinsichtlich des Austausches ihrer Wissens¬
inhalte, wobei dieser Austausch normaliter durch mate¬
rielle Mittel (Schrift, Sprache), paranormal auf andere
unbekannte Weise vermittelt wird. Hypothetisch mag
diesen beiden Klassen der Entia der Eine überpersön¬
liche „Geist“ beigefügt werden.
Volksgeist, Recht usw. sind nun trotzdem Gegenstand
analysierender Begriffsbetrachtung, aber sie sind es nur
als Bedeutungen, die von Subjekten bewußt gehabt
werden.
Es gibt eben Bedeutungsgegenstände von zweierlei Art :
die mit der ratio zusammen unmittelbar gegebenen,
mit denen sich die „allgemeine Ordnungslehre“ in Form
von Syllogistik, Mathematik usw. beschäftigt, und die
aus Ding- und Geschehnisbegriffen abstrahierten.
Der gesamte Erkenntnisweg eines Menschen aber, von
der Geburt an, beginnt mit der Verarbeitung des Er¬
kenntnismaterials durch die der ratio immanenten Form¬
oder Bedeutungsbegriffe. Auf diesem Wege formt er sich
die „empirische Wirklichkeit“ mit allem, was ihr zu¬
gehört, formt er auch schon die Begriffe „Ding“ und „Ur¬
sache“ — es ist ein Erkenntnismaterial denkbar, das
diese Formung nicht gestatten würde! Endlich kann er
die Begriffe, welche empirische Wirklichkeit „meinen“,
selbst wieder als bloße Bedeutungen nehmen und rein
logischer bearbeiten zu „Gegenständen“, die nichts eigent¬
lich empirisch Seiendes meinen, sondern nur Worte für
zusammengesetzte, letzthin auf echte Entia gehende Sach¬
verhalte sind: ein solcher „Gegenstand“, kein Ens, ist
der „Volksgeist“ und seine Verwandten.
Unnötig zu sagen, daß das, was wir den Erkenntnis¬
weg eines Menschen nannten, vom Menschen des Alltags
nicht bewußt durchlaufen wird; der Philosoph sagt