Die empirischen Entia.
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Bezeichnung recht verschiedener Angelegenheiten ver¬
wendet, so ergeben sich, wie aus dem bisher Erörterten
ohne weiteres ersichtlich ist, drei Nuancen — (um wieder
recht farblos zu sprechen):
die unmittelbare Wirklichkeit,
die empirische Wirklichkeit,
die Wirklichkeit an sich. —
Das einzige, was den drei Angelegenheiten, die mit den
Worten „Sein“ oder „Wirklichkeit“ bezeichnet zu werden
pflegen, gemeinsam ist, ist der Umstand, daß sie dem
Ich entgegenstehen, daß sie „Gegen-stände“ sind
oder, um das kartesische Wort zu nehmen, und zwar in
dem weiten Sinne seines Schöpfers: Cogitatum. Das ist
der einzig mögliche Genus-hegriff „Sein“; er ist außer¬
ordentlich leer und verwaschen und bezeichnet nur das
aliquid, wenn wir das Cogito, vollständig zerlegt, als ego
cogito aliquid fassen. Aber er meint es jedesmal in an¬
derem Sinne, so daß eigentlich nur von einer dreifachen,
jedesmal etwas ganz Neues bezeichnenden Wortverwen¬
dung des Ausdrucks „Sein“, aber nicht von „Arten“ einer
„Gattung“ gesprochen werden kann.
2. Die empirischen Entia.
Wir kehren zur zweiten Bedeutung der Worte „Sein“
oder „Wirklichkeit“ zurück, erstens um breiter auszu¬
führen, was wir schon kurz über die Formen der An¬
gelegenheiten, welche empirisch „sind“, gesagt haben;
zweitens aber, um — im Gegensatz zu weitverbreiteten
Anschauungen — darzulegen, was unseres Erachtens
nicht als „empirisch“ im eigentlichen Sinne „seiend“
bezeichnet werden darf.
Die empirische Wirklichkeit wächst aus der unmittel¬
baren Erlebniswirklichkeit heraus; jeder Mensch hat sie