Full text: Philosophische Forschungswege

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Beispiele echt philosophischer Lehre. 
Richtigkeit überzeugt war, wie nach dem Lesen seines 
Berichtes1). 
Was nun das vitalistische Problem angeht, so lehnt 
Plessner meine Entelechie als Naturfaktor, als kausalen 
WerdebeStimmer ab, sieht aber das in ihr, was er einen 
„Modal“ nennt. Von „Autonomie des Lebendigen“ redet 
er trotzdem — freilich auch davon, daß alles Organische 
letzthin physikalisch-chemisch analysierbar sei! Wo 
bleibt da die „Autonomie ?“ Und weiter: was soll denn 
ein „Modal“ sein, wenn er kein kausales Agens sein soll ? 
Um Geschehen handelt es sich doch nun einmal im Orga¬ 
nischen. 
Es ist wahrlich nicht ganz leicht zu sagen, was eigent¬ 
lich gemeint ist. Da aber das Wort „Aspekt“ oft wieder¬ 
kehrt, so scheint es mir am wahrscheinlichsten, daß 
Plessner in neue Worte das gefaßt habe, was man früher 
die „Vereinigung von Mechanismus und Teleologie“ ge¬ 
nannt hat. Stark beeinflußt ist unser Autor von Koeh- 
ler’s angeblichen „Physischen Gestalten“, über deren 
Nichtbestehen ich mich schon wiederholt geäußert habe2), 
wenn er auch nicht ganz mit Koehler geht. 
Die Hauptsache scheint uns nun diese zu sein: Ent¬ 
weder Autonomie des organischen Werdens und dann 
keine Möglichkeit mechanistischer Analyse oder keine 
Autonomie des organischen Werdens, dann soll man aber 
auch dieses Wort nicht gebrauchen. 
*) Man vergleiche zu unserer Polemik gegen die Phänomenologen 
der Nach-Husserlschen Richtung — (mit Husserl selbst haben 
wir vieles gemeinsam) — man vergleiche zu ihr Port: Arch.f. d. ges. 
Psych. 63, 1928, zumal S. 410f., welcher auch klar erkennt, daß die 
Neuesten eigentlich die gesamte klassische Erkenntnistheorie um- 
werfen. Auf die völlig unmöglichen Lehren, daß auch der Himmel 
„an sich“ blau sei, die Landschaft „an sich“ lieblich usw. gehe ich ab¬ 
sichtlich nicht ein. 
2) Annalen d. PhiL, 5, 1926.
	        
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