Die Möglichkeitserwägung selbst.
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läßt, was anfangs für einfach galt (Obertöne!), und es gibt
z. B. Logiker, Bertrand Russell etwa, welche sogar die
Zahl, das „Soviel“, nicht für einfach halten; ob mit
Recht, bleibe hier dahingestellt.
Sei also vorsichtig und vergiß nicht jedesmal zu sagen:
unter der Voraussetzung, daß dieses und jenes ele¬
mentar ist, gilt das folgende. Wie leichtsinnig heute mit
„Kategorien“ als mit angeblichen Elementarbegriffen,
zumal auf dem Gebiet der Kulturphilosophie, um von der
populär-philosophischen Kulturschreiberei gar nicht zu
reden, umgesprungen wird, ist kaum zu sagen! Da gilt
wahrlich, was Descartes von der scholastischen Philo¬
sophie sagt: alles dient nur dazu „se faire admirer des
moins savants“. Oft ist’s Eitelkeit und „Genialitäts“-
sucht niederster Sorte. In den Papierkorb mit solchen
Büchern!
Jetzt kommt etwas sehr wesentliches Neues, nämlich
die Frage: In welchen Beziehungen steht dein Gegen¬
stand zu anderen, kurz in welcher „Umwelt“ steht er,
wenn wir das Wort sehr weit fassen. Ich wähle gerade
dieses Wort und kein anderes, weil ich an eine vorzüg¬
liche ErwägungUexküll’s denke, daß nämlich die Sinnes¬
welt eines Tieres nicht nach menschlichen Maßstäben be¬
messen werden darf. Aber was wir hier unter „Umwelt“
meinen, kann rein logische oder empirisch-reale oder meta¬
physische Beziehungen umfassen.
Wie kommt es, daß dein Gegenstand gerade als Gegen¬
stand besteht ? Würde er etwa nicht bestehen, wenn ge¬
wisse andere Gegenstände nicht beständen ? Dann wäre
er ja abhängig. Wovon und wie ist er das ?
Alles kann, wie gesagt, sowohl logisch als auch real
gemeint sein. Die Zahlenlehre als Bedeutungssystem ist
z. B. von den Sätzen der Identität und des Widerspruchs,