Full text: Philosophische Forschungswege

I. Die Möglichkeitserwägung. 
Wie stellt man Möglichkeitserwägungen an? Das also 
ist, wenigstens auf dem Gebiete der Logik, im weitesten 
Sinne des Wortes, die Hauptfrage, jedenfalls die erste 
Frage für die Philosophen und auch, hoffentlich, für das 
eigentliche philosophische Lehren. Hoffentlich, sage ich, 
da wir ja eben noch nicht wissen, ob sich allgemeine, 
unmittelbare und praktisch verwendbare Vorschriften 
hier gewinnen lassen. 
Nicht geben lassen sich nämlich solche Vorschriften 
im Sinne einer sogenannten „Methodenlehre“1, wenn man 
darunter ein Schema versteht, das schlicht in Vollendung 
und Vollständigkeit hingesetzt werden könnte und nun 
bloß seiner Erfüllung mit Inhalt harrt. Das zu erhoffen 
wäre unsinnig, denn es würde heißen: eine Methodologie 
der Methodenlehre erwarten! 
Was wir bieten wollen, ist ja eben „Methodik“ für 
fruchtbare Forschung. Da können wir nur Einzelnes 
schauen, was uns eben fruchtbar erscheint, und dieses mit- 
teilen. Aber diese Schau ist unmittelbar und hat nicht 
selbst wieder einen „Grund“ in Bewußtem; ebensowenig 
wie die Entdeckung der Urbedeutungen in der Ordnungs¬ 
lehre (Logik) einen bewußt auffindbaren Grund hat. Be¬ 
ginnen wir also mit Einzelnem. 
1. Das klare Ziel. 
Das erste „Einzelne“ ist hier nun freilich ein sehr All¬ 
gemeines, nämlich die Besinnung darauf, was man denn
	        
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