VII. Schlußbetrachtungen.
Das wären also so einige Dinge, die der Philosophie¬
professor vielleicht wirklich lehren könnte, um nicht nur
erworbenes Wissen vorbildlich mitzuteilen, sondern auch
um seine Schüler praktisch zu befähigen zu aktiver
praktischer Forschung auf dem Gebiete der Philosophie.
Man wird bemerkt haben, daß das Warnen vor Fehlern
uns leichter war als die positive Lehre.
Ein ganz allgemeiner Ratschlag mag diesen Aufsatz
beschließen:
Wendet euch, wenn ihr euch eine klare Methodik und
zumal eine strenge Begriffsdisziplin erworben habt,
fruchtbaren Gebieten zu. Sucht klare Probleme und
vermeidet die nebulösen. Wer gute Methodik und Be¬
griffsdisziplin sein eigen nennt, wird das ja zwar wohl
von selber tun, aber es schadet nichts, wenn es aus¬
drücklich gesagt wird; und das zumal heute, wo so viele
oft recht begabte Menschen im „Irrationalen“ schwelgen
und gewisse Bücher deshalb für tief halten, weil sie ver¬
worren oder gar so gut wie unverständlich sind. Gewiß,
vieles ist, wie schon gesagt wurde, „irrational“, d. h.
unserem Verstehen entrückt. Aber fragt euch doch ein¬
mal, ob auch nur der leiseste Grund dafür vorliegt,
Gegen-(und nicht nur „Über“-)vernünftiges, also Contra¬
rationales zuzulassen. Würde das doch, wie wir wissen,
die Behauptung einschließen (Seite 96), es habe die
letzte Quelle alles Seins sich in der Ratio ein gegen sie
selbst gerichtetes Instrument geschaffen. Denn woher