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bergbau fast überall nur in geringerer Teufe betrieben. Heute muß die Kohle
durchweg in großen Teufen unter Anwendung langwieriger und kostspieliger
Aufschlußarbeiten gewonnen werden. Auf der einen Seite sind dann die Erfindung
und Aiisnutzung der Maschinen, die zahlreichen technischen Erfindungen und
Verbesserungen der Vergrößerung der Durchschnittstonnenleistung günstig und
auf der anderen Seite üben viele mit zunehmender Entwicklung und größerer
Gefährlichkeit des Bergbaues notwendig gewordene N ebenarbeiten — wir nennen
hier nur den Transport der Kohle, Bewetterung, Berieselung und Bergeversatz,
die mit größerer Teufe zunehmende Hitze, die durch die gewaltige Ausdehnung
des Bergbaues erzwungene Einstellung großer Massen ungeübter Arbeiter, der
Beschäftigung vieler Arbeiter bei der Gewinnung von Nebenprodukten usw. —
einen ungünstigen Einfluß auf die Durchschnittstonnenförderung aus.
Ein Vergleich der in den verschiedenen Jahren auf den Kopf der Beleg
schaft entfallenden Fördermenge zwecks Beurteilung der Leistung der Arbeiter
in den einzelnen Jahren kann nur mit großer Vorsicht unternommen werden, weil
eben die Förderung nicht nur von der aufgewendeten menschlichen Arbeitskraft
abhängt und weil weiterhin nicht alle Arbeiter bei der Kohlengewinnung be
teiligt sind und auch der Prozentsatz der für die Kohlengewinnung in Betracht
kommenden Arbeiten an der Gesamtbelegschaft nicht immer derselbe ist.
In den letzten Jahren sind nun diese Zahlen für das Saarrevier zweimal
wissenschaftlich untersucht, zuerst von Dr. Alfred Bosenick l ) und dann noch
einmal eingehender von Dr. Ludwig Nieder.' 1 ) Beide Untersuchungen zeigen,
das sei hier vorweg bemerkt, daß die Behauptung, die Leistung, — d. h. die aufge-
Jahr
Förderung
t
Zahl der
Arbeiter
Im ganzen
verfahrene
Schichten
Pro Kopf
verfahrene
Schichten
Förderung
pro Jahr
t
Entwickelungder
, Produktion, Ar-
pr° Kopf beUerzahh Zahl
der Schichten u.
pro Schicht Förderung pro
t Kopf im Saar-
1886
5 822 010
25 739
7 009 483
284
226
0,830 Crg aU '
1887
5 973 068
25 269
6 863 315
283
236
0,870
1888
6 238 191
24 402
7 044 511
289
256
0,886
1889
6 083 514
25 666
7 402 343
288
237
0,822
1890
6 212 540
27 528
8 099 128
294
226
0,767
1891
6 389 960
28 897
8 447 211
292
221
0,756
1892
6 258 890
29 823
8 416 568
282
210
0,744
1893
5 883 177
27 536
7 544 148
274
214
0,780
1894
6 591 862
30 070
8 537 175
284
219
0,772
1895
6 886 098
30 531
8 691 261
285
226
0,792
1896
7 705 671
32 396
9 538 614
294
238
0,808
1897
8 258 404
34 248
10 085 126
294
241
0,819
1898
8 768 582
35 856
10 700 054
298
245
0,819
1899
9 025 072
38 049
11 207 967
295
237
0,805
1900
9 397 253
40 303
11 822 059
293
233
0,795
1901
9 376 023
41 923
12 345 184
294
224
0,759
1902
9 493 667
42 036
12 399 577
295
226
0,766
1903
10 067 337
43 811
13 020 041
297
230
0,773
1904
10 363 720
44 949
13 296 829
296
231
0,779
1905
10 638 560
45 737
13 421 104
293
233
0,793
1906
11 131 381
47 891
14 154 440
296
232
0,786
1907
10 693 314
48 895
14 412 548
295
219
0,742
1908
11 070 647
49 998
14 638 931
293
221
0,756
1909*)
11 063 637
51 788
14 860 156
287
214
0,745
x ) Dr. Alfred Bosenick: Über die Arbeitsleistungen beim Steinkohlenbergbau in Preußen,
Stuttgart und Berlin. 1906.
2 ) Ludwig Nieder: Die Arbeitsleistung der Saarbergleute, Stuttgart und Berlin. 1909.
3 ) Ausschließlich 10 299 t Steinkohlen, die auf Tongruben mit deren Arbeitern und
1346 t, die nicht von Bergarbeitern geivonnen wurden.